Katy Hoffmeister / Hannes Damm / David Wulff: Stärkere Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft ist dringend notwendig
Zum heute von CDU, Grünen und FDP eingebrachten Antrag ,Wissenschaftsstandort stärken und Regionalentwicklung befördern – Landestransferstrategie gemeinsam mit der Wissenschaftslandschaft Mecklenburg-Vorpommern entwickeln‘ erklärt die wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU Fraktion, Katy Hoffmeister:
„Unser Land verfügt über zahlreiche Hidden-Champions, die in ihren Bereichen nicht nur über enorme Innovationskraft verfügen, sondern zugleich Weltmarktführer sind. Die meisten hiervon sind Ausgründungen aus den heimischen Hochschulen. Die Innovationskraft hat also eine Grundlage: Die exzellente wissenschaftliche Arbeit an unseren Hochschulen und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Dieses Potential gilt es noch stärker zu nutzen und durch eine Landestransferstrategie systematisch auszubauen. Wir benötigen klare Strukturen, eine Institutionalisierung sowie zusätzliches Personal, um den Transfer zu verbessern. Dabei geht es nicht um eine Einbahnstraße des Wissenstransfers von den Hochschulen zu den Unternehmen. Auch das Know-how sowie die praktischen Erfahrungen der Wirtschaft müssen in die Wissenschaft gespiegelt werden. Im Sinne der ‚Third Mission‘ geht es ferner darum, den Wissenstransfer durch Weiterbildungsangebote aufzuwerten und durch verschiedenste Formate in die Gesellschaft zu tragen. Dass eine Landestransferstrategie Teil des Rot-Roten Koalitionsvertrag wurde ist bemerkenswert, zumal die SPD jahrelang ein solches Ansinnen blockiert hat. Die Regierung muss jetzt liefern. Was wir heute in der Plenardebatte gehört haben, lässt leider nicht viel erwarten.“
Hannes Damm, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ergänzt: „Die ‚Third Mission‘ gerät leider neben der ersten und zweiten Mission – der Forschung und Lehre – leicht aus dem Blick. Im Arbeitsalltag von Wissenschaftler*innen bleibt häufig sehr wenig Raum, um der Vernetzung mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik die eigentlich notwendige Aufmerksamkeit zu widmen. Bereits der nötige Austausch mit der internationalen Forschungsgemeinschaft, die eigene Arbeit und die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses binden oft mehr Kapazitäten als eigentlich verfügbar sind, und hier spreche ich auch aus eigener Erfahrung. Es ist daher folgerichtig, diese Aufgabe auch mit den nötigen zusätzlichen personellen und finanziellen Ressourcen auszustatten.“
David Wulff, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion der FDP erklärt: „Die Verantwortung der Hochschulen in der Gesellschaft hat sich in der letzten Zeit sehr gewandelt. Sie sind nicht mehr allein für die Lehre und Forschung zuständig, sondern besitzen auch noch eine Dritte Mission (,Third Mission‘). Diese beinhaltet das Befördern von Wissen in die Gesellschaft, wie Weiterbildung derselbigen, aber auch ein gewisses soziales Engagement. Das unterscheidet Universitäten von heute von denen von früher. Da die Bedeutung von den Third Missions immer mehr wächst, braucht es eine bessere Abstimmung mit dem Land und einen besseren Transfer. Wir brauchen standardisierte Regeln, wie geistiges Eigentum aus der Forschung in den Hochschulen den Weg in die Unternehmen findet. Wir brauchen eine Stärkung der Wissenschaftskommunikation. Nur wenn wir die exzellente Forschung an unseren Hochschulen auch gut und breit kommunizieren, können wir auch den Transfer in Gesellschaft und Wirtschaft fördern. Und Studierende müssen die Möglichkeit auf ein Urlaubssemester für Gründungen bekommen. Durch die Third Mission können Hochschulen zum gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Aufstieg und einer Verbesserung der Gesellschaft MVs beitragen.“